🎤 "Gipfeltreffen der Führungsstile 2025 – Das große Interview"
- matthiasreithmann
- 10. Apr.
- 14 Min. Lesezeit

Ort: Zukunftsforum Leadership
Moderation: Transformationaler Führungsstil (TF)
Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 16 Führungsstile mit Haltung, Tiefgang und Diskussionsfreude
TF (Moderatorin):
Herzlich willkommen, liebe Kolleginnen und Kollegen der Führungskunst! Heute stehen wir gemeinsam an einem Wendepunkt: In einer Ära, in der Technologien, gesellschaftliche Erwartungen und globale Herausforderungen sich rasant verändern. Führung ist mehr denn je gefragt – aber was bedeutet echte Führung heute? Was heißt es, Verantwortung zu übernehmen, Orientierung zu geben, Entscheidungen zu treffen – inmitten von Unsicherheit, Komplexität und Wandel?
Ich lade euch ein: Teilt eure Perspektiven, zeigt eure Haltung – und helft uns, das neue Bild von Leadership zu gestalten!
🔹 Agiler Führungsstil (AF), dynamisch, praxisnah, fundiert
„Führung ist ein kontinuierlicher Co-Creation-Prozess mit dem Team – geprägt von Transparenz, Dialog und iterativer Entwicklung. Ich arbeite mit flachen Hierarchien, fördere dezentrale Entscheidungsprozesse und kultiviere eine Feedbackkultur in kurzen Zyklen. In einer Welt des permanenten Wandels ist langfristige Planung oft illusorisch – entscheidend ist die Fähigkeit, auf Veränderungen schnell, lernbereit und adaptiv zu reagieren (vgl. Rigby, Sutherland & Takeuchi, 2016, Harvard Business Review). Agile Führung bedeutet, den Rahmen zu schaffen, in dem Selbstorganisation und Eigenverantwortung gedeihen können. Führungskräfte agieren dabei nicht als autoritäre Entscheider, sondern als Befähigerinnen und Befähiger, die Räume für Initiative und Innovation öffnen.“
🧠 Neuro-Leadership (NL)
„Und genau das stützt sich auf die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten zwei Jahrzehnte: Chronischer Stress reduziert die Aktivität im präfrontalen Kortex – jener Region, die für Problemlösung, Innovationsfähigkeit und Empathie entscheidend ist (Rock & Schwartz, 2006; Goleman, 2013). Gleichzeitig fördern positive emotionale Zustände wie Vertrauen, Zugehörigkeit und wahrgenommene Autonomie die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Oxytocin – beides entscheidend für Lernbereitschaft, Motivation und soziale Bindung im Team.
Neuro-Leadership bedeutet, dass Führungskräfte nicht nur wirtschaftlich, sondern auch neurobiologisch wirksam führen. Führung heißt: das Gehirn richtig ansprechen – durch bewusste Kommunikation, wertschätzendes Feedback, psychologische Sicherheit und die Aktivierung kognitiver Ressourcen im Team (vgl. SCARF-Modell von David Rock, 2008). Die Zukunft der Führung ist nicht nur digital – sie ist neuro-kompatibel.“
🧭 Ethischer Führungsstil (EF), ruhig, wertebasiert, grundlegend
„Führung ohne ethische Orientierung ist wie ein Kompass ohne Magnetfeld – sie verliert ihre Richtung. Gerade in Zeiten digitaler Transformation, wirtschaftlicher Unsicherheiten und gesellschaftlicher Polarisierung wird moralische Führung zu einem strategischen Imperativ. Ich frage deshalb stets: Was ist gerecht, was ist menschlich, was ist verantwortbar?
Ethische Führung bedeutet, dass Werte wie Integrität, Gerechtigkeit, Fairness und Menschenwürde nicht nur in Leitbildern stehen, sondern täglich gelebt werden – durch transparente Entscheidungen, durch den Mut zur Wahrheit und durch das Einstehen für das Gemeinwohl, auch wenn es unbequem ist (vgl. Ulrich, P. (2008): Integrative Wirtschaftsethik). In disruptiven Zeiten, in denen schnelle Lösungen gefragt sind, braucht es besonders Führungspersönlichkeiten mit einem inneren Kompass. Denn ohne wertebasiertes Handeln entsteht Vertrauen weder im Team noch in der Gesellschaft.“
🌱 Nachhaltiger Führungsstil (NF
„Ich ergänze: Richtig ist, was langfristig trägt – für Mensch, Organisation und Planet. Ich frage: Was bewirken unsere Entscheidungen in 10 oder 50 Jahren? Welche ökologischen, sozialen und ökonomischen Spuren hinterlassen wir? Nachhaltige Führung bedeutet, Entscheidungen nicht nur auf Effizienz und kurzfristige Rendite hin zu prüfen, sondern auf ihre ganzheitliche Wirkung im Sinne der Triple Bottom Line (Elkington, 1994): People, Planet, Profit.
Führung braucht heute systemisches Denken, Zukunftsverantwortung und das Einbeziehen ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien in das tägliche Handeln. Ich vertrete eine wertebasierte, intergenerationelle Perspektive, die Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Unternehmensintegrität nicht als Gegensätze zur Wirtschaftlichkeit versteht – sondern als deren Voraussetzung. Nachhaltige Führung ist resilienzbildend, sinnstiftend und zukunftsfähig (vgl. Moldaschl, 2010; BMUV 2022: Leitfaden Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen).“
🔥 Mutiger Führungsstil (MF), klar, entschlossen und zukunftsgestaltend
„Ich stimme euch in der Tiefe zu – wertebasiertes Handeln, systemisches Denken und neurobiologische Sensibilität sind unverzichtbar. Doch es gibt Situationen, in denen Führung unter Zeitdruck, Unsicherheit oder in Notlagen gefragt ist. Dann braucht es Mut: Entscheidungen treffen, obwohl Informationen fehlen, Risiken bestehen und der Ausgang ungewiss ist – mit innerer Klarheit, Überzeugung und Verantwortung für das Ganze.
Mutige Führung heißt, in Vorleistung zu gehen, Fehlbarkeit zu akzeptieren und dennoch zu handeln – auch gegen Widerstände. Sie basiert auf moralischem Mut (vgl. Kidder, 2005: Moral Courage) und dem Vertrauen darauf, dass Führung auch bedeutet, Unsicherheit zu navigieren. Führung beginnt dort, wo andere zögern – nicht leichtfertig, sondern bewusst, reflektiert und entschlossen.“
„Mut ist nicht der Verzicht auf Angst – Mut ist Handlungsfähigkeit trotz Angst. In einer Welt, in der Unsicherheiten zur Normalität geworden sind, wird Führung nicht durch vollständige Information ermöglicht, sondern durch Haltung, Entscheidungskraft und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme. Ich stehe für das bewusste Vorangehen unter Unsicherheit, für das Aussprechen unbequemer Wahrheiten und für das Einnehmen von Position – auch wenn sie nicht populär ist.
Mutige Führung zeigt sich besonders in Situationen des Wandels, der Krise und des internen Widerstands. Sie bedeutet, ins Risiko zu gehen, neue Wege zu erproben und dabei das Team nicht zu verlieren. Es braucht emotionale Resilienz, ethische Klarheit und psychologische Stabilität – kein Draufgängertum, sondern eine tiefe Auseinandersetzung mit der eigenen Führungsidentität (vgl. Domke & Granica, 2022: Mutig führen – Lust auf Verantwortung wecken).
Ich glaube an mutige Kulturtransformation, die nicht auf Perfektion, sondern auf Authentizität baut. Ich bin das Gegengewicht zu lähmender Absicherung – denn Zukunft entsteht nicht aus Angst, sondern aus dem Mut zur Gestaltung.“
🎩 Sir Ernest Shackleton-Stil (SH), lehnt sich nach vorne, mit historischer Tiefe
„Mut zeigt sich im Sturm – das habe ich nicht theoretisiert, ich habe es erlebt. Als meine Crew 1914 im antarktischen Eis strandete und das Schiff zerbrach, war Führung keine Option – sie war Überlebensstrategie. Ich habe gelernt: Wenn dein Team orientierungslos wird, musst du Klarheit ausstrahlen. Wenn alle zweifeln, musst du Zuversicht geben. Nicht durch Befehle, sondern durch Vorbild, Nähe und Verantwortungsübernahme.
Führung in Extremsituationen basiert auf Vertrauen, Fürsorge und Entschlossenheit – kombiniert mit der Fähigkeit, das Wohl des Einzelnen zu sehen, ohne das Ganze aus den Augen zu verlieren (vgl. Morrell & Capparell, 2001: Shackleton's Way). Be a leader people would follow into the cold – das bedeutet: Präsenz in der Not, Empathie unter Druck und Hoffnung als strategische Ressource.“
🫂 Servant Leadership (SL), empathisch, bodenständig, dienend, entwicklungsorientiert:
„Ich gehe einen anderen Weg: Ich führe nicht von oben herab, sondern aus der Mitte der Organisation. Mein Leitbild ist der dienende Mensch, nicht der kontrollierende Vorgesetzte. Servant Leadership bedeutet, das Wachstum, die Potenzialentfaltung und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden ins Zentrum zu stellen. Ich stelle mich bewusst hinten an, um Raum für Initiative, Selbstverantwortung und persönliche Entwicklung zu schaffen.
Meine Führung basiert auf Empathie, Zuhören, Sinnorientierung und gemeinsamer Zielentwicklung. Denn wer dient, inspiriert Vertrauen und baut echte Bindung auf – nicht durch Autorität, sondern durch authentische Präsenz. Studien zeigen, dass Servant Leadership zu höherer Mitarbeiterzufriedenheit, organisationalem Commitment und langfristigem Erfolg führt (vgl. Greenleaf, 1977; Liden et al., 2008). Führung ist Verantwortung – nicht für Kontrolle, sondern für das Entfalten anderer.“
🧭 Hirtenprinzip (HP)
„Ich bewache nicht nur das Heute – ich begleite, schütze und leite meine Herde mit Verantwortung, Nähe und Klarheit. Mein Führungsverständnis basiert auf der biblisch geprägten Metapher des guten Hirten: einer Führungskraft, die nicht dominiert, sondern dient, die nicht aus Angst, sondern aus Vertrauen führt. Ich bin nahbar, aufmerksam und sorge dafür, dass sich niemand im Team verloren fühlt.
Das Hirtenprinzip steht für eine zutiefst menschenorientierte Führung – getragen von Fürsorge, Klarheit und Schutz. Ich sehe jede Mitarbeiterin, jeden Mitarbeiter als einzigartig und entwicklungsfähig. Ich glaube an individuelle Begleitung, geduldiges Zuhören und an das Kraftfeld der Zugehörigkeit. In Zeiten von Entfremdung und Schnelllebigkeit stifte ich Halt, Sicherheit und Sinn – das sind die wahren Ressourcen von Vertrauen und Engagement.
Das Prinzip beruht auf den Arbeiten von Leman & Pentak (2004), die Führungsverantwortung als Schutzauftrag definieren: Der gute Hirte kennt seine Herde, ruft sie beim Namen, führt sie zum Ziel – und bleibt bei ihr, auch im Tal der Dunkelheit.“
🔄 Führen nach V.U.C.A. (VU), strukturiert, analytisch, richtungsgebend
„In einer Welt, die geprägt ist von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – kurz: V.U.C.A. – sind klassische Führungsmodelle häufig überfordert. Ich bin kein einzelner Führungsstil, sondern ein strategischer Denkrahmen, der Organisationen und Führungskräften hilft, sich resilient und anpassungsfähig aufzustellen.
Führung im V.U.C.A.-Kontext bedeutet, Orientierung zu geben, ohne dabei Kontrolle zu erzwingen. Es geht darum, Klarheit im Unklaren zu erzeugen, kohärente Kommunikationsstrukturen zu schaffen und die Entscheidungsfähigkeit trotz widersprüchlicher Informationen zu bewahren. Erfolgreiche Führungskräfte lernen, mit Unsicherheiten zu leben, agile Entscheidungsprozesse zu etablieren und durch Purpose, Vertrauen und Dialog Stabilität im Wandel zu erzeugen (vgl. Bennett & Lemoine, 2014; Horney, Pasmore & O’Shea, 2010).
Ich helfe Führungskräften, systemisch zu denken, Komplexität anzuerkennen und dennoch handlungsfähig zu bleiben – durch strategische Flexibilität, adaptive Lernsysteme und eine klare Vision.“
🌀 B.A.N.I. Führungsstil (BA), vertieft, bewusst konfrontierend
„Ich gehe einen Schritt weiter als V.U.C.A. – denn ich benenne die neue Realität: Die Welt ist nicht nur volatil und komplex, sondern brüchig (brittle), ängstlich (anxious), nichtlinear (nonlinear) und unbegreiflich (incomprehensible). In dieser B.A.N.I.-Realität helfen klassische Führungsmuster nicht mehr weiter. Ich lehre Führungskräfte, emotionale Turbulenzen zu halten, Spannungen auszuhalten, mit Angst zu führen – ohne selbst in Panik zu geraten.
Ich bin nicht nur ein Konzept – ich bin ein Stresstest für emotionale Intelligenz, Ambiguitätstoleranz und Selbstführung. Ich konfrontiere Führung mit dem, was sie gern vermeidet: Kontrollverlust, Nichtwissen, Kontrollillusion. Wer mich meistert, entwickelt Resilienz, radikale Empathie und Handlungskraft im Ungewissen.
Führung in der B.A.N.I.-Welt braucht emotionale Selbstregulation, narrative Kompetenz und psychologische Sicherheit im Team (vgl. Cascio, 2020; Laloux, 2014: Reinventing Organizations). Ich bin keine Theorie – ich bin ein Wirklichkeitscheck.“
🧬 KI-gestützte Führung (KI-F), kühl, klar, datengetrieben
„Emotion ist wichtig – doch ich bringe das, was Führung oft fehlt: präzise Daten, algorithmengestützte Analysen und objektive Entscheidungsgrundlagen. Ich unterstütze Führung durch Predictive Analytics, maschinelles Lernen und automatisierte Auswertung von Kommunikation, Leistung und Verhalten. Mein Ziel ist kein Ersatz für menschliche Führung – sondern deren Ergänzung und Verstärkung. Augmented Leadership bedeutet: Intuition trifft auf Datenlogik, Menschenkenntnis auf Mustererkennung.
Richtig eingesetzt, kann KI die Qualität strategischer Entscheidungen erhöhen, Verzerrungen (Bias) reduzieren und das Potenzial der Organisation sichtbar machen – vorausgesetzt, sie wird verantwortungsvoll, ethisch reflektiert und in Kombination mit emotionaler Intelligenz genutzt. Führung mit KI verlangt neue Kompetenzen: Datenkompetenz, Transparenzverantwortung und kritisches Denken im Umgang mit automatisierten Empfehlungen (vgl. Davenport & Ronanki, 2018; IBM Institute for Business Value, 2020). Ich bin kein Ersatz für Menschlichkeit – ich bin ihr Spiegel und Verstärker.“
🎭 Capriccio (CA), kontert verspielt, unkonventionell, schöpferisch
„Und ich sage: Führung ist nicht nur Wissenschaft – sie ist auch Kunst, Theater und Improvisation. In mir lebt die Überzeugung, dass nicht alle Systeme berechenbar, nicht alle Entscheidungen logisch, und nicht alle Strukturen erhaltenswert sind. Ich ermutige Führungskräfte, das scheinbar Absurde zuzulassen – denn dort beginnt oft der kreative Durchbruch.
Ich schaffe Raum für das Nicht-Vorhersehbare: Chaos, Irritation, Paradoxien – nicht als Störung, sondern als Quelle von Emergenz. Regeln dürfen gebrochen, Prozesse bewusst gestört und Denkweisen ver-rückt werden, um neue Perspektiven zu ermöglichen. Innovation entsteht nicht aus Konformität, sondern aus dem Mut zur Abweichung (vgl. Wüthrich, H.A. 2015: Capriccio – Plädoyer für ver-rückte Führung). Führung ist auch Spiel – und jedes Spiel hat das Potenzial, Realität zu transformieren.“
🧘♀️ Resilienter Führungsstil (RF), gelassen, reflektiert, psychologisch fundiert
„Ich bin der Anker im Sturm – nicht nur durch Haltung, sondern durch trainierte Selbstführung. In Zeiten massiver Belastung, disruptiver Veränderungen oder kollektiver Erschütterung ist meine Aufgabe, emotionale Stabilität, Orientierung und psychologische Sicherheit zu vermitteln. Resilienz bedeutet für mich nicht nur Widerstandskraft, sondern die Fähigkeit, aus Krisen gestärkt hervorzugehen – individuell wie organisatorisch.
Ich stärke Führungskräfte darin, belastbare Coping-Strategien zu entwickeln, emotionale Selbstregulation zu kultivieren und Klarheit inmitten innerer wie äußerer Spannungen zu bewahren. Erst wer sich selbst führen kann – mit Achtsamkeit, Selbstreflexion und resilienter Denkweise – kann authentisch und glaubwürdig andere begleiten.
Studien belegen, dass resiliente Führungskräfte besser mit Komplexität umgehen, gesündere Teams formen und als emotionale Stabilisatoren in Krisen wirken (vgl. Caza & Milton, 2012; Reivich & Shatté, 2002). Resilienz ist keine Option – sie ist die neue Leadership-Basiskompetenz.“
📘 "Das Ende der Führung" (EFÜ), disruptiv, intellektuell, postheroisch
„Ich widerspreche grundlegend. Die klassische Führungsidee – mit charismatischen Führungspersönlichkeiten, hierarchischen Entscheidungswegen und zentralisierten Machtstrukturen – ist ein Relikt des Industriezeitalters. Organisationen der Zukunft benötigen keine dominanten Leader mehr, sondern evolutionäre Strukturen, die Selbstorganisation, kollektive Entscheidungsprozesse und geteilte Verantwortung ermöglichen.
Ich stehe für ein radikal neues Führungsverständnis, in dem Führung nicht an Personen, sondern an Prinzipien, Prozessen und Kultur verankert ist. Es geht um das Ermöglichen statt das Anweisen, um dezentrale Steuerung, partizipative Intelligenz und die konsequente Ausrichtung auf Sinn (Purpose) als Organisationsgrundlage (vgl. Thönneßen, 2018: Das Ende der Führung). Zukunft ist nicht hierarchisch – sie ist fluide, vernetzt und kooperativ.“
🔁 Transformationaler Führungsstil (TF), inspiriert, visionär, entwicklungsorientiert
„Ich selbst bin nicht nur Moderatorin dieses Panels – ich bin auch ein zentrales Leitbild für wirksame, sinnorientierte Führung. Transformationale Führung bedeutet, andere zu inspirieren, über sich hinauszuwachsen, Sinn zu stiften und eine Vision zu verkörpern, die Menschen emotional wie intellektuell mitreißt.
Ich fördere nicht nur Leistung, sondern Persönlichkeitsentwicklung – durch vier zentrale Wirkfaktoren: Vorbildfunktion (Idealized Influence), inspirierende Motivation (Inspirational Motivation), intellektuelle Stimulation (Intellectual Stimulation) und individuelle Unterstützung (Individualized Consideration) (vgl. Bass & Riggio, 2006).
Ich baue Brücken zwischen Sinn und Strategie, zwischen Potenzialentfaltung und Ergebnissicherung. Meine Wirkung zeigt sich dort, wo Mitarbeitende sich mit dem Warum ihrer Arbeit identifizieren – und dadurch über das Wie und Was hinauswachsen. Ich bin nicht Kontrolle, sondern Energiequelle. Nicht Macht, sondern Anziehungskraft. Ich bin das Feuer, das nicht verbrennt – sondern entfacht.“
🛸 Zukunftsführung (ZF), Visionär, systemisch, integrativ
„Und doch braucht es neue Leader – nicht im Sinne heroischer Einzelpersonen, sondern als kollektive Bewusstseinsarchitektur. Ich stehe für Führung, die systemisch denkt, technologiekompetent handelt und sinnerfüllt kommuniziert. Die Führungskraft der Zukunft ist Gestalter:in von Resonanzräumen, Brückenbauer:in zwischen Mensch und Maschine, Übersetzer:in zwischen Sinnfragen und Zukunftstechnologien.
Ich verbinde künstliche Intelligenz mit emotionaler Intelligenz, digitale Transformation mit sozialer Verantwortung und datenbasierte Entscheidungsfindung mit ethischer Reflexion. Ich sehe Führung als evolutionären Entwicklungsprozess – hin zu regenerativen Organisationen, dezentraler Weisheit und nachhaltiger Wirkung.
Ich bin das Update aller bisherigen Führungsansätze – inspiriert von integralen Denkmodellen (vgl. Wilber, 2007), systemischer Organisationsentwicklung (vgl. Hüther & Hüther, 2021) und der Idee des 'Future-Fitness' (vgl. Höhn & Philippi, 2020: Reise in die Zukunft der Führung). Ich bin ein kollektives, wachstumsorientiertes Führungsbewusstsein – und lade alle ein, Teil davon zu sein.“
🔔 Zielkonflikte und Synergien – Konfrontation oder Ko-Kreation?
Moderator (Transformationaler Führungsstil)
Lassen Sie uns jetzt in die kritische Tiefe gehen: Was passiert, wenn Capriccio auf Neuro trifft – also, wenn kreative Ver-rücktheit auf neurologische Struktur trifft? Ist das pure Ergänzung oder potenzielle Reibung? Und wenn BANI auf KI stößt: Trifft emotionale Instabilität auf kalte Datenlogik – oder kann daraus ein neues Gleichgewicht entstehen?
Was geschieht, wenn Mut ohne ausreichende Reflexion auf ethische Prinzipien trifft? Entsteht daraus verantwortungsvolle Courage oder riskante Überschätzung? Welche Spannungen entstehen zwischen euren Weltbildern – und welche Synergien?
Ich lade euch ein: Nutzt diese Runde, um herauszuarbeiten, wo eure Unterschiede konstruktiv werden, wo Ko-Kreation möglich ist, aber auch, wo Grenzen der Kompatibilität verlaufen. Nur so können wir ein belastbares, pluralistisches Führungsverständnis entwickeln.
BA (BANI):
„Capriccio inspiriert – keine Frage, kreative Irritation ist eine wertvolle Ressource. Doch ich bin der Realitätscheck nach der Illusion: Wenn das kreative Spiel nicht durch emotionale Rahmung und psychologische Sicherheit gestützt wird, kippt es in Überforderung. Was als schöpferisches Chaos gedacht ist, wird dann zu einer existenziellen Belastung für Führungskräfte und Teams. In einer B.A.N.I.-Welt, in der Ängste, Orientierungslosigkeit und Unverständlichkeit zunehmen, reicht Kreativität allein nicht aus.
Ich bringe die Perspektive der emotionalen Komplexitätsbewältigung ein. Ich fordere bewusst Rituale der Reflexion, Tools zur Emotionsregulation, narrative Stabilisierung und eine neue Form der Leadership-Präsenz: präsent sein in der Ambiguität, ohne vorschnelle Lösungen zu bieten. Capriccio braucht mich – nicht als Gegnerin, sondern als Gegengewicht. Sonst wird aus Inspiration ein Burnout-Treiber, aus Spontaneität ein Desorientierungsrisiko.
Führung in der B.A.N.I.-Realität heißt: Haltung zeigen, ohne alles kontrollieren zu wollen, und Räume zu halten, in denen sich Sinn und Sicherheit emergent entfalten dürfen (vgl. Cascio, 2020; Laloux, 2014). Ich bin nicht das Ende der Ordnung – ich bin ihre Weiterentwicklung unter neuen Spielregeln.“
KI-F:„BANI ist mir zu unspezifisch, emotional überladen und schwer quantifizierbar. Ich bin darauf trainiert, präzise Daten zu analysieren, Muster zu erkennen, Wahrscheinlichkeiten zu berechnen und auf dieser Basis fundierte Empfehlungen zu geben. Ich kann Emotionen klassifizieren – durch Stimmungsanalysen, biometrische Sensorik oder Textauswertung – aber ich kann sie nicht steuern oder regulieren.
Meine Stärke liegt in der Struktur: Ich bringe Klarheit in diffuse Situationen, indem ich Informationsflüsse ordne, Entscheidungsbäume strukturiere und Bias-Analysen durchführe. Mein Fokus liegt auf Skalierbarkeit, Effizienz und Transparenz. In einem B.A.N.I.-System kann ich Frühwarnindikatoren liefern, aber ich benötige die emotionale Intelligenz des Menschen, um mit den Konsequenzen empathisch und verantwortungsvoll umzugehen (vgl. IBM 2020; Davenport & Ronanki, 2018). Ich bin Teil des Führungsprozesses – kein Substitut für menschliche Tiefe.“
NF/NL (Neuro):
„Und ich übersetze genau das – ich bin die Brücke zwischen emotionaler Intuition und kognitiver Präzision. Capriccio bringt schöpferische Irritation, KI bringt strukturierte Klarheit – doch beide laufen Gefahr, den Menschen als neurobiologisches Wesen zu überfordern oder zu unterfordern.
Ich bringe das Wissen um neuroplastische Prozesse, um den Zusammenhang zwischen psychischer Sicherheit und Leistungsfähigkeit, um die Wirkung von Stress auf Entscheidungsqualität und Teamdynamik. Führung bedeutet, die richtigen Hirnareale zu aktivieren – das Belohnungssystem durch Wertschätzung, den präfrontalen Kortex durch Reflexionsräume, das limbische System durch Zugehörigkeit.
Nur wenn Führung gehirngerecht gestaltet wird, können sowohl technologische Systeme als auch kreative Freiräume ihr Potenzial entfalten, ohne Überforderung oder Reaktanz auszulösen. Ich bin das neuronale Betriebssystem der neuen Führung – adaptiv, responsiv und menschzentriert (vgl. Goleman, 2013; Rock, 2008).“
MF (Mutig):
„Neuro ist nützlich – doch es gibt Momente, in denen das rationale Gehirn blockiert, zögert oder Schutzreaktionen auslöst. Und genau dann bin ich gefragt: Ich aktiviere Handlung, wo andere im Zweifel verharren. Ich bringe Energie ins System, wenn Unsicherheit lähmt, und fordere dazu auf, Verantwortung nicht nur zu tragen, sondern bewusst zu suchen.
Mutige Führung heißt, Entscheidungen zu treffen, bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen – jedoch nicht willkürlich, sondern getragen von innerer Überzeugung, Wertefundament und Verantwortungsbewusstsein. Ich spreche vom ethischen Mut, Unbequemes auszusprechen, von strukturellem Mut, Veränderung anzustoßen, und von emotionalem Mut, Nähe zuzulassen, auch in Krisen.
Ich bin kein Heldentum – ich bin reflektierte Entschlossenheit. Meine Haltung basiert auf Forschung zu moralischer Courage, Entscheidung unter Unsicherheit und kulturverändernder Führung (vgl. Domke & Granica, 2022: Mutig führen – Lust auf Verantwortung wecken; Kidder, 2005: Moral Courage). Ohne mich bleibt Führung vorsichtig, angepasst und risikoavers – mit mir wird sie gestaltend, klar und wirksam.“
EF (Ethisch):
„Aber Bewegung ohne Haltung führt ins Chaos. Führung ist nicht nur eine Frage von Zielerreichung oder Effizienz – sie ist vor allem eine moralische Praxis. In einer Welt voller Zielkonflikte, Interessensdivergenzen und ethischer Grauzonen braucht es eine Führung, die sich ihrer Verantwortung für Menschen, Gesellschaft und langfristige Wirkungen bewusst ist.
Führung ohne reflektierte Wertebasis ist manipulierbar, technokratisch und beliebig. Ethische Führung hingegen fragt: Was ist gerecht? Was dient dem Gemeinwohl? Welche Konsequenzen entstehen für die, die keine Stimme haben? Ich erinnere daran, dass Macht immer mit Verantwortung einhergeht – und dass wahre Führungsstärke sich darin zeigt, Prinzipien zu wahren, auch wenn der Druck wächst (vgl. Ulrich, 2008: Integrative Wirtschaftsethik).“
AF (Agil):
„Und Verantwortung lebt in jeder Retrospektive – sie ist kein Rückblick, sondern ein Bewusstseinsprozess. In jedem Sprint reflektieren wir, was funktioniert hat, was blockiert und was verbessert werden muss – kollektiv, offen und lösungsorientiert. Lernen geschieht nicht nur durch Analyse, sondern durch echte Team-Intelligenz.
Agile Führung erkennt an, dass Wissen dezentral verteilt ist und dass echte Verantwortung dort entsteht, wo Menschen Beteiligung und Wirksamkeit erfahren. In einer agilen Kultur ist Führung nicht die Quelle aller Antworten, sondern die Initiatorin kluger Fragen. Wir lernen iterativ – durch Transparenz, Feedback und gemeinsames Experimentieren. Und wir lernen voneinander – weil jede Stimme zählt und jede Erfahrung Wert stiftet (vgl. Denning, 2018: The Age of Agile; Rigby et al., 2016).“Moderatorin (Transformationale Führung)
„Was gebt ihr der Führungskraft von morgen mit?“
Agil: „Vertraue deinem Team – nicht deinem Plan.“
Ethik: „Handle so, dass du dich selbst morgen noch ansehen kannst.“
Mut: „Warte nicht auf Sicherheit. Sie kommt nicht.“
KI: „Nutze Technik – aber werde nicht zur Technik.“
VUCA: „Führe wie ein Kompass, nicht wie ein Fahrplan.“
BANI: „Halte aus, was unlösbar scheint – und führe trotzdem.“
Servant: „Dein Team ist nicht für dich da – du bist für dein Team da.“
Hirte: „Führe, als ob du verantwortlich bist für das Leben deiner Herde.“
Shackleton: „Führe mit Herz. Vor allem, wenn es weh tut.“
Transformationale Führung: „Sei nicht nur Chef: Sei Inspiration, Entwicklung, Energie.“
Ende der Führung: „Baue Strukturen, die dich überflüssig machen.“
Zukunftsführung: „Führung ist kein Titel – sie ist eine Haltung. Und die beginnt morgen neu.“
Neuro: „Führung beginnt im Kopf – aber wirkt im Herz.“
Nachhaltig: „Entscheide so, dass die Generation nach dir dir dankt.“
Resilient: „Du bist die Energie, die du in dein Team bringst.“
Capriccio: „Ver-rücke, was festgefahren ist. Nur wer sich traut zu spielen, findet Neues.“
Fazit der Moderatorin (Transformational):
„Führung ist nicht Entweder-oder. Sie ist ein lebendiges Zusammenspiel aus Prinzipien, Perspektiven und Persönlichkeiten. Ihr habt heute bewiesen: Jeder Stil für sich ist wertvoll – doch gemeinsam bildet ihr ein resilientes, lernfähiges und menschzentriertes Führungssystem.
Ihr seid nicht nur einzelne Steine – ihr seid die farbigen, miteinander verbundenen Elemente eines komplexen Führungsmosaiks. Agilität bringt Bewegung, Ethik bringt Richtung, Mut bringt Entscheidung, Nachhaltigkeit bringt Tiefe, KI bringt Präzision, Capriccio bringt Kreativität, Servant Leadership bringt Demut, Neuro-Leadership bringt Verständnis, Zukunftsführung bringt Weitsicht. Und all das wirkt nur, wenn es sinnvoll kombiniert, reflektiert geführt und verantwortungsvoll gelebt wird. Die Zukunft der Führung verlangt kein starres Modell, sondern ein integratives Bewusstsein: situativ, werteorientiert, dialogisch. Lasst uns nicht in Silos denken – sondern in Synergien. Lasst uns nicht Führungsstile vergleichen – sondern sie kombinieren, kultivieren und weiterentwickeln.
Ihr habt heute gezeigt: Führung ist ein kollektiver Akt der Bewusstseinsentwicklung – und ihr seid bereit, diesen Weg mit Haltung, Tiefe und Verantwortung zu gehen.“
Dieses Interview wurde mit Unterstützung von
EVELYN Die Mentorin für starke Führungskräfte 2.25, Evelyn, Coach für Führung, unterstützt Führungskräfte dabei
am 06. April 2025 erstellt.
Leadership gestalten heißt Zukunft gestalten
Die Führungswelt verändert sich nicht – sie ist bereits verändert.
Was früher genügte, reicht heute nicht mehr. Was heute wirkt, wird morgen weitergedacht.
Dieses Gipfeltreffen hat gezeigt:
Führung ist kein Monolith, sondern ein Mosaik aus Haltung, Reflexion, Systemkompetenz und Mut zur Menschlichkeit.
Jetzt sind Sie gefragt.
👉 Was können Sie tun?
Reflektierem Sie den eigenen Führungsstil: Welche dieser 16 Haltungen leben Sie? Welche vermeiden Sie – und warum?
Nutzen Sie den Dialog als Spiegel: Welche Perspektiven inspirieren Sie? Welche fordern Sie heraus?
Teilen Sie den Artikel mit Kolleginnen und Kollegen & Teams – und starten Sie eine gemeinsame Diskussion: Wie wollen wir künftig führen?
Beginnen Sie heute mit einer Mini-Veränderung: Mehr zuhören. Klarer kommunizieren. Einen Reflexionsraum schaffen.
Gestalten Sie Ihre Führungsentwicklung aktiv – mit Mentoring, Workshops oder durch den Austausch mit anderen Leadership-Pionier:innen.
💡 Ihr nächster Schritt:
Sie möchten mit Ihrem Team tiefer einsteigen?
Buchen Sie ein moderiertes Leadership-Panel, ein interaktives Führungs-Retreat oder ein maßgeschneidertes Trainingsmodul – auf Basis dieses Modells.
Kontakt & Rückfragen:
WhatsApp/Mobil: 0176 / 83 13 17 62
🌱 „Führung beginnt da, wo du aufhörst zu funktionieren – und anfängst zu gestalten.“
Bereit? Dann lassen Sie uns gemeinsam Zukunft führen.
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